Von Prothese ➝ zu festen Zähnen in 24h

October 28, 2025
Lesezeit:
2
Min.
Dr. Dr. Johannes Scholz

Knochenverlust im Kiefer: Ursachen, Folgen und moderne Lösungen – feste Zähne auch bei wenig Knochen

„Zu wenig Knochen“ ist heute selten das Ende

Viele Menschen hören nach Jahren mit lockerer Prothese oder fehlenden Zähnen: „Bei Ihnen geht kein Implantat – es ist zu wenig Knochen da.“ Das war früher oft richtig. Heute stehen digitale Diagnostik (DVT/CT), patientenspezifische Implantate (PSI) und Zygoma-Implantate zur Verfügung. Damit sind feste Zähne trotz starkem Knochenabbau in vielen Fällen realistisch – häufig ohne langwierige, mehrstufige Knochenaufbauten.

1) Was ist Knochenverlust im Kiefer – und warum passiert er?

Der Kieferknochen bleibt gesund, wenn er über Zahnwurzeln regelmäßig belastet wird. Fehlen Zähne, fehlt die Stimulation – der Körper baut die nicht mehr benötigte alveoläre Knochenstruktur ab (Knochenresorption). Typische Verstärker: Parodontitis, lange Zahnlosigkeit, schlecht sitzende Prothesen, systemische Faktoren (z. B. Stoffwechsel, Alter), frühere OPs.

Vorteile auf einen Blick:

  • Keine monatelange Knochenaugmentation – ein großer Gewinn für Patient:innen und Behandler.
  • Sofortige Belastbarkeit – es ist oft nur ein chirurgischer Eingriff nötig.
  • Höchste Passgenauigkeit – durch präzise CAD/CAM-Planung und 3D-Printing.
  • Kürzere Gesamtbehandlungszeit – weniger Termine, schneller festsitzender Zahnersatz.

Der DGPSI-Ansatz – Wissen, Qualität & Netzwerk

1. Fortbildung (DGPSI Campus)

Die DGPSI bietet online und offline ein umfassendes Schulungsangebot für Zahnärzte, Kieferchirurgen und Zahntechniker. Vom Grundlagenwissen bis zur praktischen Zertifizierung – dabei wird Theorie mit Hands‑on-Erfahrung kombiniert.

2. Zertifizierung

Teilnehmende können sich zum „Certified Subperiosteal Implant DGPSI“ zertifizieren lassen. Voraussetzung sind theoretische Prüfungen, praktische Workshops und Mitgliedschaft im Verein.

3. Praxisfinder & Vernetzung

Über die DGPSI-Website lassen sich zertifizierte Fachpraxen und Kompetenzzentren finden – etwa die MKG Köln West – die schwer betroffene Patient:innen professionell versorgen.

4. Plattform für Forschung & Austausch

DGPSI fördert Kooperationen zwischen Kliniken, Wissenschaft und Industrie – mit dem Ziel, innovative PSI-Methoden weiterzuentwickeln und im klinischen Alltag verfügbar zu machen.

So funktioniert die PSI-Versorgung – Schritt für Schritt

  1. Diagnose & Bildgebung: CT/DVT-Scans liefern präzise Knochenanalysen.
  2. Planung & Design: Daten werden in CAD/CAM-Software eingelesen; das Implantat wird maßgeschneidert entworfen.
  3. Fertigung: Hochpräziser 3D-Druck aus Titan/PEEK (innerhalb weniger Wochen).
  4. Operation: Implantation mit Schrauben – häufig inklusive Sofortversorgung mit Zahnersatz.
  5. Nachsorge: Ein Eingriff statt mehrere OPs – deutlich geringere Belastung für den Patienten.

Wissenschaftlicher Mehrwert & klinischer Nutzen

Zahlreiche Studien aus der Kiefer‑/Gesichtschirurgie zeigen, dass PSIs eine exzellente Passgenauigkeit und Stabilität liefern – besonders bei komplexen Defekten wie Mandibula‑Rekonstruktionen oder orthognathen Umstellungen.
Beispiel aus der Praxis
: In komplizierten Befunden mit starkem Knochenabbau kann ein patientenspezifisches Titanimplantat sofort festsitzende Zähne ermöglichen – ohne zusätzliche Knochentransplantate.

Zukunft im Blick – Innovation und Weiterentwicklung

  • Neue Materialien & smarte Designs: z. B. bioaktive oder resorbierbare Implantate.
  • KI-gestützte Planung: schnellere und noch präzisere Implantatgestaltung.
  • Intraoperative 3D-Drucker: Implantate könnten bald direkt während der Operation gefertigt werden.

Fazit

Die DGPSI treibt die moderne Zahn- und Kieferchirurgie entscheidend voran, indem sie patientenspezifische Implantate standardisiert und sicher in den Alltag integriert. Durch ihre Arbeit profitieren Patient:innen von kurzzeitiger, belastbarer Versorgung und medizinischen Fachkräfte von kompetenzbasierten Fortbildungen und Zertifizierungen. So entsteht ein hochqualitatives Netzwerk, das die Implantologie revolutioniert – mit einem Lächeln, das bleibt.

Wenn du dich für PSI interessierst – ob als Patient, Zahnmediziner oder Zahntechniker – lohnt ein Blick auf den DGPSI Campus, eine mögliche Zertifizierung und eine Suche nach DGPSI‑Praxis­­partnern in deiner Nähe.

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