Von Prothese ➝ zu festen Zähnen in 24h

October 29, 2025
Lesezeit:
Min.
Dr. Dr. Johannes Scholz

Knochenverlust im Kiefer: Ursachen, Folgen und moderne Lösungen – feste Zähne auch bei wenig Knochen

Zu wenig Knochen für Implantate? Ursachen, Folgen & sichere Alternativen. Feste Zähne trotz Knochenabbau – patientenspezifische Implantate, Zygoma & All-on-X.

„Zu wenig Knochen“ ist heute selten das Ende

Viele Menschen hören nach Jahren mit lockerer Prothese oder fehlenden Zähnen: „Bei Ihnen geht kein Implantat – es ist zu wenig Knochen da.“ Das war früher oft richtig. Heute stehen digitale Diagnostik (DVT/CT), patientenspezifische Implantate (PSI) und Zygoma-Implantate zur Verfügung. Damit sind feste Zähne trotz starkem Knochenabbau in vielen Fällen realistisch – häufig ohne langwierige, mehrstufige Knochenaufbauten.

1) Was ist Knochenverlust im Kiefer – und warum passiert er?

Der Kieferknochen bleibt gesund, wenn er über Zahnwurzeln regelmäßig belastet wird. Fehlen Zähne, fehlt die Stimulation – der Körper baut die nicht mehr benötigte alveoläre Knochenstruktur ab (Knochenresorption). Typische Verstärker: Parodontitis, lange Zahnlosigkeit, schlecht sitzende Prothesen, systemische Faktoren (z. B. Stoffwechsel, Alter), frühere OPs.

Schaubild der Knochenresorption – je länger die Zahnlosigkeit, desto stärker der Volumenverlust.

2) Folgen: Funktion, Ästhetik und Gesundheit

  • Prothesenhalt ↓, Druckstellen, Unsicherheit beim Sprechen/Essen.
  • Kauleistung ↓ – Tendenz zu weicher Kost, mögliche Magen-/Darm-Beschwerden.
  • Ästhetik: verkürzte Untergesichtshöhe, weniger Lippenstütze – das Profil wirkt eingefallen.
  • Psychisch: Hemmungen im Alltag und Beruf.

BILDER einfügen Gesichtsprofil vor/nach Knochenverlust – weniger Lippenstütze, kürzere Untergesichtshöhe.

Ein Bild, das Cartoon, Menschliches Gesicht, Frau, Hals enthält.KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.
Ein Bild, das Cartoon, Frau, Menschliches Gesicht, Kunst enthält.KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.

Bildunterschrift: Knochenverlust verändert Funktion und Gesichtskontur.

3) Diagnostik: Wie viel Knochen ist noch vorhanden?

Die Entscheidung für oder gegen Knochenaufbau hängt vom Befund ab. Wir kombinieren klinische Untersuchung mit 3D-Bildgebung (DVT/CT). Beurteilt werden Knochenhöhe/-breite, Schleimhaut, Kieferrelation und Prothesenraum. Ziel ist eine langfristig stabile, hygienefähige Lösung – mit vorhersehbarem ästhetischem Ergebnis.

Bildunterschrift: Digitale 3D-Planung sorgt für Präzision und Sicherheit.

Interner Link: 3D-Diagnostik ➜ Digitale Volumentomographie | DVT · MKG Köln West | Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie in Köln Weiden

4) Therapieoptionen – passend zum Knochenangebot

4.1 Klassischer Knochenaufbau (Augmentation)

Wann sinnvoll? Wenn sich mit vertretbarem Aufwand ausreichendes Volumen wiederherstellen lässt.

Materialien: Eigenknochen, Knochenersatzmaterialien oder Kombinationen.

Vorteil: etabliertes, vielseitiges Verfahren.

Zu beachten: meist mehrere OP-Schritte, längere Heilzeiten, Risiko des Nicht-Anwachsens; die prothetische Versorgung verzögert sich.

4.2 Feste Zähne trotz wenig Knochen – ohne großen Aufbau

  • Subperiostale, patientenspezifische Implantate (PSI): CAD/CAM-gefertigt, auf dem Knochen fixiert (unter der Knochenhaut), häufig ohne großen Aufbau.
  • Zygoma-Implantate: Verankerung im Jochbein – Option bei stark atrophen Oberkiefern.
  • Kurze/angulierte Implantate, All-on-X-Konzepte: je nach Anatomie sehr effizient.

4.3 Hochwertige Prothetik mit Volumenaufbau (ästhetisch)

Auch die Prothetik kann verlorenes Weichgewebs- und Knochenvolumen optisch rekonstruieren – wichtig für Lippenstütze und Untergesichtshöhe. Möglich herausnehmbar oder festsitzend; oft auch als temporäre Lösung während der Einheilphasen.

5) Subperiostale Implantate (PSI) – der Maßanzug für stark atrophe Kiefer

Kurz erklärt: Subperiostale Implantate sind individuell gefertigte Titan-Gerüste, die auf dem Kieferknochen liegen und mit Mikroschrauben fixiert werden. Sie werden anhand Ihrer 3D-Daten (DVT/CT) CAD/CAM konstruiert, sodass sie die Anatomie millimetergenau umarmen – wie ein Maßanzug.

Ablauf – in vier Schritten:

  1. Diagnostische Bildgebung (DVT/CT) – exakte Erfassung der Kieferform.
  2. Digitales Design – virtuelles Modell, Schraubenpositionen, Auflageflächen.
  3. Chirurgische Fixation – PSI wird subperiostal eingesetzt und verschraubt.
  4. Zahnversorgung – prothetische Zähne/Brücken werden stabil befestigt.

Vorteile: geeignet bei zu wenig Knochen für klassische Schraubenimplantate; häufig kein Knochenaufbau nötig; sehr stabil dank Passgenauigkeit; schnellere Rehabilitation.

Indikationen: multiple Zahnverluste, fortgeschrittener Knochenabbau, gescheiterte Augmentationen, Wunsch nach Vermeidung von Knochenentnahmen.

6) Wissenschaft & Sicherheit

Aktuelle systematische Übersichten und klinische Serien zeigen für Zygoma- und digital gefertigte subperiostale/patientenspezifische Implantate hohe Überlebensraten und gute Patientenzufriedenheit, wenn Indikation korrekt, das Hygiene-/Prothesendesign geeignet und die Nachsorge konsequent ist. Entscheidend ist die Erfahrung des Teams und eine stringente Prophylaxe gegen periimplantäre Entzündungen.

7) Patientenstimme: Dagmar Galuba – „Ich habe wieder ein sicheres Lächeln“

„Mir wurde mehrfach gesagt, bei mir ginge kein Implantat – zu wenig Knochen. Nach der 3D-Analyse bekam ich eine maßgefertigte Lösung. Heute esse ich wieder normal und traue mich, offen zu lachen.“ – Dagmar Galuba

„Feste Zähne trotz Knochenabbau – meine Erfahrung“. 

8) Ihr Weg – in 4 Schritten

  1. Erstgespräch & Ziele – wir hören zu und klären Prioritäten.
  2. 3D-Diagnostik – objektive Analyse von Knochenangebot und Weichgewebe.
  3. Therapieplan – Optionen mit Aufwand, Dauer, Kosten und Prognose.
  4. Behandlung & Nachsorge – strukturierte Kontrollen, Hygiene-Coaching, Langlebigkeit.

FAQ – die 8 häufigsten Fragen

  • Bekomme ich Implantate trotz wenig Knochen?
    In vielen Fällen ja – z. B. mit PSI, Zygoma oder angepassten All-on-X-Konzepten, häufig ohne großen Knochenaufbau.
  • Warum wirkt mein Gesicht älter?
    Knochenabbau reduziert Untergesichtshöhe und Lippenstütze. Mit der passenden Versorgung lassen sich Funktion und Ästhetik wiederherstellen.
  • Wie lange dauert es?
    Klassischer Aufbau benötigt oft Monate. PSI/Zygoma verkürzen die Behandlung deutlich – abhängig vom individuellen Befund.
  • Wie sicher ist das?
    Bei korrekter Indikation & digitaler Planung ist die Datenlage gut. Hygiene und Nachsorge sind entscheidend.
  • Was kostet es?
    Fallabhängig. Wir erläutern alle Optionen und Alternativen transparent – inklusive Finanzierung.
  • Gibt es vorübergehend feste Zähne?
    Ja, temporäre Brücken oder hochwertiger Interimsersatz sind möglich.
  • Bin ich mit alter Prothese geeignet?
    Gerade dann prüfen wir PSI/Zygoma oder eine prothetische Volumenrekonstruktion.
  • Wie pflege ih das?
    Individuell: Interdentalbürsten, Munddusche, Recall-Intervalle. Wir zeigen Ihnen, was wirklich wichtig ist.

Jetzt 3D-Erstberatung buchen: 02234 2509605 · [Online-Terminlink einsetzen]. Bitte bringen Sie vorhandene Röntgenbilder oder Ihre Prothese mit – so können wir sofort prüfen, ob feste Zähne trotz Knochenabbau ohne großen Knochenaufbau möglich sind.

MKG Köln West – Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Implantate und Ästhetik

Adresse: Bunzlauer Str. 1, 50858 Köln

Telefon: 02234 2509605

Website: www.mkg-koeln-west.de

Quellen & Studienlage

  • Brennand Roper M, Vissink A, et al. Zygoma-Implantate – systematisches Review & Meta-Analyse: hohe Langzeit-Überlebensraten bei atrophen Oberkiefern. Int J Implant Dent. 2023. [DOI/Link einfügen]
  • Lorusso C, et al. Additiv gefertigte subperiostale/patientenspezifische Implantate (PSI): systematisches Review – gute klinische Performance bei korrekter Indikation, hygienefähigem Design & Nachsorge. Int J Implant Dent. 2024. [DOI/Link]
  • Şahin S, et al. 3D-gedruckte subperiostale Titanimplantate: 6-Jahres-Serie – klinische Ergebnisse und Komplikationen. J Pers Med. 2024. [DOI/Link]

Letzte fachliche Prüfung: 30.09.2025.

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine persönliche Untersuchung oder Beratung.

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